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"Lebenslänglich", so lautet 1953 das Urteil gegen den angeblichen Frauenmörder Hans Arbogast, der die junge Marie Gurth in sexueller Perversion getötet haben soll. Das Gutachten des angesehenen Professors Heinrich Maul bringt den Angeklagten für Jahre hinter Gitter.

Ein junger Vertreter nimmt 1953 eine junge Frau in seinem Auto mit. Die beiden kommen sich näher, sehr nahe. Plötzlich hält Hans Arbogast eine Tote in seinen Armen. Aus Angst, als Mörder zu gelten, entstellt er die Leiche, um sie als Opfer eines gesuchten Lustmörders liegen zu lassen. Ohne Erfolg: Er wird als "Perverser" der Vergewaltigung und des Mordes angeklagt und aufgrund eines Gutachtens zu lebenslanger Haft verurteilt. Der dem Roman (BA 1/02) von Thomas Hettche (geb. 1964) zugrunde liegende Justizskandal der jungen Bundesrepublik liefert die Vorlage für ein spannendes Hörspiel, das die Zusammenhänge von Rechtsprechung und Zeitgeist gekonnt aufzeigt. In akribischen Gerichts- und Verhandlungs-Protokollen, eingeblendeten Radio- und Fernsehnachrichten (aus dem geteilten Deutschland) lässt es das Wiederaufnahmeverfahren vor dem Hörer ablaufen, bei dem - 15 Jahre später - neue Beweismittel und ein neues Gutachten einer (ausgerechnet) ostdeutschen Pathologin und nicht zuletzt der neue Zeitgeist zum Freispruch Arbogasts (dessen Name geändert wurde) führen. Spannende Unterhaltung auf hohem Niveau.