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Im Jahr 2024 verwandelt ein "Meister" Österreich in eine Rechtsdiktatur. Obwohl Kommissar Groschen die damit in Verbindung stehenden Morde aufklärt, kann er die politische Entwicklung nicht aufhalten, die in der Bevölkerung zunehmend Beifall findet. Falt Groschen ermittelt zum 3. Mal.

Rezension

Der 3. Fall des Kriminalkommissars Groschen (zuletzt "Groschens Grab") wird in das Jahr 2024 vorverlegt. Der Getränkehändler Malte Dinger gerät durch einen dummen Zufall in die Fänge der Justiz. Er wird Opfer einer Republik Österreich, die sich unter einem "Meister" in eine Rechtsdiktatur verwandelt. Groschen klärt auf, resigniert aber vor der politischen Entwicklung. Der Autor baut bewusst Elemente ein, wie sie sich bei Michel Houellebecq ("Unterwerfung") oder bereits 1995 bei Josef Haslinger ("Opernball") finden. Die verwirrend große Anzahl der Personen wird à la Franzobel grotesk überzeichnet. Dem Handlungsstrang ist durch die ständigen Perspektivwechsel schwierig zu folgen. Grenzwertig sind die grausamen Morde und Folterszenen, ebenso der ordinäre, sexistische Jargon im Verbrechermilieu. Der Roman ist zweifellos in gewisser Weise politisch aktuell, das kritische Anliegen wird jedoch durch die Lust an der Übertreibung konterkariert. Franzobel bleibt sich treu, vielleicht eine eventuelle Fan-Gemeinde ihm auch.