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Der syrische Bienenhüter Nuri und seine bei einem Bombenanschlag erblindete Frau Afra erzählen von ihrer gefährlichen Flucht nach England, wo ihr Cousin mit neuen Bienen auf sie wartet und von Begegnungen mit Flüchtlingen. Dabei müssen sie sich ihren Träumen stellen und neue Hoffnung schöpfen.

Rezension

Gelungenes, bewegendes Debüt einer Freiwilligen, die die Sommer 2017/18 in Athen in einem Flüchtlingslager verbracht hat. Sie erzählt von dem Syrer Nuri, dessen Sohn (3) durch eine Bombe umkommt und dessen Frau Afra, eine Malerin, dabei erblindet. Nachdem auch noch ihre Imkerei zerstört wird, fliehen sie mithilfe von Schleusern durch die Türkei und Griechenland und beantragen in England Asyl. Dort verbringen sie zwei Wochen in einer Flüchtlingspension und müssen sich ihren traumatischen Erinnerungen und ihrer Trauer stellen. Zwischendurch wird immer wieder von anderen Flüchtlingen, die ihnen begegnen und deren verstörenden Erfahrungen, berichtet. Ferner sind Mails von Nuris Cousin Mustafa eingeflochten, der in Nordengland mit neuen Bienenstöcken (Symbol für Verletzlichkeit, aber auch für Leben und Hoffnung) auf sie wartet. Am Ende fallen sie sich in die Arme, und sogar Afras Sehen bessert sich. Obwohl man weiß, dass sie England erreichen werden, fesselt die Aufarbeitung der Erfahrungen. Realistische Gestaltung individueller Schicksale; hochaktuelles Thema, das dem Leser nahegebracht wird. Empfohlen.