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Weltliteratur von Michail Bulgakow als zwölfstündige Funkerzählung. Ein großes Weltenpanorama mit vielen Erzähl- und Handlungsebenen, intellektuelle Diskurse über Gut und Böse.

Von 1928 bis zu seinem Tod im Jahr 1940 arbeitete Michail Bulgakow an seinem Hauptwerk, das sich gleichermaßen satirisch mit den Bedrückungen des stalinistischen Terrors befasst, wie es sich mit fantastischen Elementen der politischen Verfolgung zu entziehen versucht. Auf drei literarischen Ebenen verschlüsselt der Roman die bedrückende Wirklichkeit, indem er neben der Realzeit-Ebene einen Teil der Geschichte in die Zeit von Christi Kreuzigung verlegt und in einer weiteren einen im Irrenhaus festgehaltenen Schriftsteller mit dem Teufel selbst konfrontiert. Bei allem "burlesken Reiz" (Die Welt) ist der Text damit ein bitteres Stück Realitätsbewältigung, das trotz aller Verklausulierung nicht die Zensur passieren und erst in der Tauwetterperiode Chrustschows publiziert werden konnte. Die von hr2 zum "Hörbuch des Jahres 1999" gekürte Produktion lässt neben dem Erzähler 74 weitere Personen zu Wort kommen. Entstanden ist ein 12-stündiges "Hörerlebnis ersten Ranges (und ein) Zeugnis für handwerkliche Sorgfalt und Genauigkeit" (Laudatio), das den Hörer stark fordert. Ein Schlüsselwerk russischer Prosa.