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Tim will Rock, seiner umschwärmten Muse, ein Geständnis machen: Wie er nicht nur sie manipuliert hat, sondern auch seine Familie, um ein gefeierter Schriftsteller zu werden und um Rocks Zuneigung zu gewinnen. Stattdessen sieht er nun dem eigenen Tod entgegen. Oder ist dies Teil seiner Hochstapelei?

Ein kleiner Mistkerl von einem Roman! Was in 1. Linie für den Ich-Erzähler Timm gilt: Soziopath, Schmarotzer, Möchtegernschriftsteller. Einer, der auch mal Tiere quält, mit Tieren spricht. Aber stimmt das alles? "Liebe Rock" ist Timms Beichte, gerichtet an seine große Liebe und Muse, und beginnt mit der Ankündigung seines Todes. In 100 rückwärts gezählten Kapiteln erfahren wir, wie Timm in Rocks WG einzieht, zu der noch Wirtschaftsstudent Marc gehört, ebenfalls in Rock verliebt: eine unheilvolle Dreierkonstellation, Triebfeder des weiteren Geschehens. Timm zeigt sich als Hochstapler, dessen Debütroman durch krumme Touren zustande kommt. Gilt diese Hochstapelei vielleicht auch für Timms Bericht selbst? Die anderen Personen: nah an der Karikatur. Ihre Reaktionen auf Timms Handlungen: selten nachvollziehbar. Am Boden des Ganzen: ein Kindheitstrauma, vielleicht ... - Gerade daraus gewinnt die Erzählung mit ihrer teils derben Sprache einen besonderen Drive. Zürcher, zuletzt mit "Mobbing Dick" auf der Longlist des Deutschen Buchpreises, ist ein überall zu empfehlender Nachfolger gelungen.