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Dieser Roman des großen flämischen Literaten Hugo Claus (Jahrgang 1929) erschien erst als Feuilleton in der Belgischen Zeitung "De Morgen" und bildet eine Art Gegenstück zu "Das Stillschweigen". Die Hauptperson ist Noël, schwachbegabter Bruder des Söldners René: Noël hat das spießbürgerliche Alegem verlassen. Seine Frau ist verschwunden und er geht einer schwarzen Tätigkeit in einer Buch- und Papierhandlung in Gent nach. Der Roman ist angelegt als Vernehmung Noëls durch den Ex-Kommissar Blaute, in der nach und nach ein "gerechter" Mörder seinen Säuberungskreuzzug gegen Kinderporno, sexuellen Missbrauch, Kleingeistigkeit und Scheinheiligkeit ausbreitet. Als die junge Judith zu ihm stößt, nimmt er sich auch ihrer Rache an. So versucht Noël, übrigens vergeblich, die Vergangenheit zu vollenden, während er sich seiner eigenen Schlechtigkeit absolut nicht bewusst ist. Claus zeichnet eine erschreckende, tragische kleine Welt, in der die Unterschiede zwischen Gut und Böse verschwinden. Der beunruhigte Leser sieht sich gezwungen, den Roman in einem Zug auszulesen. Für alle Bibliotheken.