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Anna Karenina - eine verheiratete, gut situierte Frau der adeligen Gesellschaft - ist bezaubernd schön, warmherzig und klug. Verheiratet mit einer "Ministerial-Maschine" entfacht die Begegnung mit dem männlich-kraftvollen Offizier Vronskij ihre grenzenlose Zuneigung und Liebe, für die sie bereit ist, alle Konventionen und Grenzen zu überschreiten - bis sie schließlich zum tragischen Opfer ihres leidenschaftlichen Dranges nach Glück wird. Die Tragödie nimmt ihren Lauf als Anna Karenina die bittere Erfahrung machen muss, dass die Gesellschaft in ihrer Liebe nur den Fehltritt sieht, gelebte Leidenschaft nicht toleriert (im Gegensatz zu heimichen Seitensprüngen) und sie dafür ausstößt. - Sprachlich und psychologisch meisterhaft erzählt, stellt Tolstoj in seinem 1878 erschienenen Roman das Private der Öffentlichkeit gegenüber. In der ungemein dichten, behutsam bearbeiteten Hörspielinszenierung von Ludwig Cremer (1967) wirken u.a. Johanna von Koczian, Hansjörg Felmy, Romuald Pekny mit, die ihren Figuren eine auch heute noch zeitgemäß-moderne Stimme verleihen. Breit empfohlen.