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Der für seine Kunst des Nacherzählens klassischer Sagen bekannte Autor unternimmt diesmal eine Reise durch Mythen und Literatur, um mit dem Beistand bekannter Riesen - wie Polyphem, Golem oder King Kong - sein "Lied von den Riesen" zu singen.

Einem breiten Publikum ist Köhlmeier nicht zuletzt durch seine Nacherzählungen klassischer Sagen bekannt geworden. Auch in seinem neuen Buch hat er sich "einen Weg zurück an den Anfang gebahnt; und der, der ich heute bin, hat dem, der ich war, diese Geschichte erzählt." Ein doppelter Rückgriff also: in die Vorzeit der Mythen wie in die eigene Autorenschaft. Die 14 Kapitel mit ihren ca. 700 gereimten Vierzeiler-Strophen erzählen vom Riesen Kristall und dessen zu Stein erstarrter Mutter. Mehr noch als in seinen anderen Nacherzählungen lässt der Autor hier seiner launigen Fantasie freien Lauf, um den Leser auf eine große Reise in eine magische Vorzeit und in alte Vorstellungswelten zu entführen. Dabei greift Köhlmeier recht beherzt in den Fundus der Kulturgeschichte und versichert sich des Beistands einer Vielzahl riesenhafter Gestalten wie Polyphem, Golem oder King Kong, ohne sich unbeschwert-kühne Ausgriffe in die Gegenwart zu versagen. Dabei wissen Köhlmeiers Erzählweise und sein mitunter an Heine erinnernder Witz immer einen Schein von spontaner Mündlichkeit zu wahren.