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Eine poetisch tastende Vatersuche: Ermöglichte eine bipolare Störung ihm, "seelenruhig" Banken zu überfallen? Ist er ein Psychopath, wie die resignierte Mutter meint? Seine Tochter (Jahrgang 1980) versucht, sich selbst zu verstehen und den Menschen hinter dem Mann zu finden, den sie im Gefängnis besucht.

Die Mutter "verwandelte ihren Zorn in Resignation", wird mehrmals im Krankenhaus "vom Tod zurückgeholt, den sie immer und immer wieder suchen zu müssen glaubte". Später heiratet sie erneut, auch die ältere Schwester heiratet: "Und jetzt sind alle fertig mit ihm. Außer mir." Mit einem Vater, der "im besten Fall gar nichts von einem Vater" hatte. 1945 als Sohn einer polnischen Zwangsarbeiterin in Kempten geboren, schlug er sich in Amerika durch. Ermöglichte ihm eine bipolare Störung, "seelenruhig" zu stehlen, Banken zu überfallen? Ist er ein Psychopath, wie die Mutter sich ihn erklärt? Seine jüngere Tochter (Jahrgang 1980) versucht, sich selbst zu verstehen ("Es ging mir gut. Und auch nicht. Wie den meisten Menschen."), sucht den Menschen hinter dem Mann, den sie im Gefängnis besucht, dessen Spielsucht sein Leben ruinierte. Ihre Erinnerungen, ihre Annäherung an Erklärungen sind poetisch tastende Vatersuche und Gefühlsrecherche ("Einsamkeit ist ein dicker Vorhang, der sich mit der Zeit immer schwerer zurückschieben lässt"). Zuletzt, auf den Kindheitsspuren des Vaters, kommt Mitleid mit ihm auf ... (2-3)