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Hermann Melvilles spätes Meisterwerk spielt auf einem Kriegsschiff zu Beginn der napoleonischen Kriege und erzählt von den tragischen Ereignissen und Handlungen, die zum Tod des unschuldigen, schönen und jungen Matrosen Billy Budd führen ...

Melvilles Erzählung spielt zu Beginn der napoleonischen Kriege (1797). Zwangsrekrutiert auf ein Kriegsschiff, versieht der junge und schöne Matrose Billy Budd die Aufgabe eines Vortoppmannes. Von seinen Kameraden wegen seiner kindlich anmutenden, natürlichen Schönheit geachtet und verehrt (obwohl er einen Sprachfehler hat und ein Findling und Analphabet ist), erregt er die Aufmerksamkeit des Waffenmeisters Claggart. Dieser - neidisch auf seine Unschuld und Schönheit - beschuldigt ihn der Anstiftung zur Meuterei. Von den Vorwürfen völlig verstört und sprachunfähig, streckt Billy mit seiner Faust Claggart nieder und wird dafür zum Tode verurteilt, obwohl der Kapitän von seiner Unschuld überzeugt ist. Billy wird das Opfer einer auf Gewalt beruhenden Ordnung, in der der intellektuell dominierende, gebildete Kapitän alle menschlichen Gefühle ausblendet, weil er glaubt, nur so die Kriegsdisziplin aufrechterhalten zu können. Christian Brückner liest Melvilles spätes Meisterwerk mit Konzentration herausfordernder Eindringlichkeit (vgl.a. die Ausgabe in der Edition GEO Hörwelten, IN 30/07).