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Warum ist der stille, intelligente Arthur ins Gefängnis gekommen und wie kann er jetzt, 26 Monate später, wieder einen respektablen Platz in der Gesellschaft einnehmen? Sein unkonventioneller Therapeut Börd und seine unbeugsame Ersatzmutter Grazetta schmieden mit ihm einen ausgefuchsten Plan ...

 

Rezension

Der 2. Roman der österreichischen Schriftstellerin (nach "Wir ohne Wal") die 2019 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde, ist eine literarische Milieustudie über die Resozialisierungschancen straffällig gewordener Jugendlicher. Aus der Perspektive des inzwischen 22-jährigen Arthur, der nach über zwei Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wurde, lernt der Leser eine ungewöhnliche Resozialisierungstherapie und reichlich schräge Therapeuten kennen. In Rückblenden erfährt er dann auch die ungewöhnliche Lebensgeschichte Arthurs, den die zumindest moralische Mitschuld am Tod seiner Freundin Milla aus der Bahn geworfen hatte. Der kühl und lakonisch erzählte Roman widmet der Theorie und Praxis der Resozialisation viel Raum und wirft dabei auch einen kritischen Blick auf Humanitätsdefizite unserer Gesellschaft. Leider bleiben die Figuren dabei recht farblos, und ihre innere Entwicklung ist nicht immer nachvollziehbar. Der leicht zu lesende, aber kaum richtig packende Roman kann sozialtherapeutisch interessierten Lesern schon in mittleren Bibliotheken angeboten werden.