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Die Umstände seines spektakulären Suizids und der Experimentfälschungs- verdächtigungen gegen den Wiener Biologen Paul Kammerer (1880 - 1926) sind bis heute ungeklärt. Der Autor erzählt die Lebensgeschichte des Wissenschaftlers spannend und sachkundig und zeigt mögliche Lösungen des Rätsels auf.

Paul Kammerer (1880-1926) war ein Biologe in Wien. Neben der Wissenschaft auch der Musik zugeneigt, komponierte er und verehrte z.B. Alma Mahler und andere Künstlerinnen. Seine Forschungsergebnisse zur epigenetischen Vererbung machten ihn bekannt, aber auch umstritten. 1926 wurde Kammerer schließlich unterstellt, Experimente an einer Geburtshelferkröte gefälscht zu haben. Im selben Jahr nahm der Wissenschaftler sich das Leben. Die wirklichen Gründe des damals großes Aufsehen erregenden Suizids sowie der Wahrheitsgehalt der Fälschungsvorwürfe sind bis heute ungeklärt. 90 Jahre nach Kammerers Tod skizziert der Autor das Leben des Wissenschaftlers anhand einer Vielzahl bislang nicht bekannter Archivquellen neu. Fast ebenso interessant wie die biografischen Elemente ist seine schonungslose Analyse der damaligen Wiener Universitäts- und Wissenschaftsszene zwischen den Weltkriegen. Dass hier politisch und evtl. auch antisemitisch motivierte Schachzüge, also u.a. eine Sabotage am Experiment, gegen Kammerer, der eine jüdische Mutter hatte, erfolgten, hält der Autor für möglich. Empfehlenswert. (2)