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Den als "Popliterat" bekannt gewordenen Autor (Jahrgang 1975) ereilte nach seinem steilen Aufstieg in den 1990er-Jahren ein ebenso heftiger Absturz in Drogensucht und Bulimie. Mit dieser autobiografischen Erzählung meldet er sich nach langjähriger Auszeit zurück.

Wie C. Kracht, A.v. Schönburg oder J. Bessing gilt auch Stuckrad-Barre als Star der deutschen Pop-Literatur und mit Romanen wie "Soloalbum" oder "Livealbum" auch als sprachmächtiger Szene-Chronist. Nach literarischer Abstinenz legt er nun mit "Panikherz" eine witzige, scharfzüngige und von der Kritik etwas hochgejubelte autobiografische Wegbeschreibung im Backstage-Milieu und im Dunstkreis von Rockstars wie Lindenberg oder Müller-Westernhagen vor. Es ist zugleich eine Reise in die Nacht von Drogen, Alkohol, Bulimie usw. und wieder zurück, erhebt aber mit eitlen Manierismen und egomanischer Selbstrefenzialität auch den Anspruch, "Popgeschichte" zu schreiben, die sich als eine brillant erzählte Geschichte von Obsessionen und dahinter verborgener Leere erweist. Ein intensives und präzises Reiseprotokoll in das finstere Herz der Pop-Kultur, nicht unähnlich Timmerbergs "Die rote Olivetti". "Panikherz" ist ein literarisches Produkt unklaren Genres und daher als Bestseller unter Sachbuch gelistet, gleichermaßen Abbild wie Produkt des populären literarischen Life-Styles. (1)