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Helga Schubert erzählt die Geschichte von ihrem schwer kranken Mann an einem Tagesablauf, der palliativ versorgt wird. Dabei geht sie auch drauf ein, wie man es schafft, die Nerven zu behalten und dem anderen Menschen würdevoll zu begegnen. Eine Liebeserklärung für den geliebten Menschen.

Die Bürden des hohen Alters sind schon lange zum Sujet literarischer Gestaltung geworden, sei es fiktional verfremdet, als autobiografische Selbstzeugnisse oder biografische Erfahrungsberichte von pflegenden Familienangehörigen. Vorliegendes Buch von Helga Schubert, überraschende Bachmann-Preisträgerin von 2020 , "Vom Aufstehen", gehört zur letzteren Textsorte. Tagebuchartig lässt die Autorin darin den Leser unsentimental aber berührend, mitunter ausführlich und detailverliebt Anteil nehmen an den Mühen und psychischen Belastungen im Alltag mit ihrem schwerstpflegebedürftigen hochbetagten Ehemann. Es ist zugleich eine rührende Liebeserklärung nach 58jährigem gemeinsamem Leben und ein demonstratives Bekenntnis zur Menschenwürde gerade in dieser Endphase des Lebens. Der Text gewinnt durch Rückblicke auf das gemeinsame Leben unter den politischen Bedingungen in der DDR zugleich autobiografische Züge. Vergleichbar mit dem Titel "Das Leben ist ein vorübergehender Zustand" von Gabriele von Arnim. Allen Bibliotheken empfohlen, die Nachfrage zu diesem zeitlosen Thema wird bleiben.