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Italien 1940: Der 97-jährige Manueli Persico erliegt einem Herzinfarkt. Der glühende Faschist wird feierlich bestattet und eine Straße wird nach ihm benannt. Doch dann kommen immer mehr Details aus seiner Vergangenheit ans Licht, die die Ehrung zweifelhaft erscheinen lassen.

Im Jahr 1940, im faschistischen Italien, erliegt in der Kleinstadt Vigata der 97-jährige Manueli Persico einem Herzinfarkt. Der glühende Anhänger Mussolinis wird feierlich bestattet, eine Straße wird nach ihm benannt und die Freunde aus dem faschistischen Verein sorgen dafür, dass seine junge Witwe eine stattliche Pension bekommt. Sein Widersacher Ragusano landet dagegen im Gefängnis - nicht ohne vorher anzudeuten, dass es in Persicos Vergangenheit doch auch dunkle Flecken gibt. Nach und nach kommen immer mehr Details ans Licht und jedes Mal muss der Zusatz am Straßenschild abgeändert werden. Der sizilianische Altmeister der Literatur (zuletzt "Berühr mich nicht"), einem breiten Publikum durch seine Montalbano-Krimis bekannt, schreibt hier eine hinreißend komische Satire auf Kleinbürgertum und Doppelmoral. Auf den gerade mal 50 Seiten sitzt jedes Wort und es ist meines Erachtens eine der besten Erzählungen Camilleris. Deshalb vorrangig empfohlen, wo neben den Montalbano-Krimis (zuletzt "Das Labyrinth der Spiegel") auch andere Werke des Autors angeboten werden.