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Bahnwärter Nino lebt mit seiner Frau Minica in einem kleinen Häuschen direkt an der Bahnstrecke zwischen Vigàta und Castellovitrano. Sie führen ein bescheidenes geruhsames Leben und als Minica nach vielen vergeblichen Versuchen endlich ein Kind erwartet, scheint das Glück perfekt. Doch dann kommt der Krieg ...

Wann schreibt der alte Herr eigentlich, oder liegt das alles seit Jahren in der Schublade? Und immer auf hohem Niveau (vgl. zuletzt "Das Ritual der Rache", ID-A 12/12)! Der "Bahnwärter" vereint wieder "große Geschichte" mit Liebesgeschichte, sizilianisches Leben mit seinen mafiosen Machenschaften, seinen skurrilen liebenswerten Gestalten, die sich so tapfer treu bleiben und einem guten Anteil fantastischer Ausflüge ins Legendär-Märchenhafte. Faschismus und Kriegsjahre überschatten mit ihrer blutigen Vergangenheit auch das Leben von Nino, dem Bahnwärter und seiner geliebten Frau Mimica an einer idyllischen Station der Schmalspurbahn nach Vigata. Nino musiziert, aber leider nicht im Sinne des waltenden nationalen "Geschmacks", und das wird ihm zum Verhängnis, denn eingesperrt kann er seine schwangere Frau nicht mehr beschützen. Das folgende Leid und seine schlichte Beschreibung bricht einem beim Lesen fast das Herz. Ein trauriges, fürchterliches und dennoch wunderschönes "Märchen" zwischen Wahnsinn, Krieg und Liebe. Für alle Bibliotheken empfohlen.