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Ernest Hemingway reist 1948 nach Venedig, um endlich Inspiration für einen Roman zu bekommen. Er findet sie in einer 18-jährigen Venezianerin, in die er sich verliebt, in einem jungen Fischer, mit dem er sich anfreundet, und entwirft eine Geschichte über einen alten Mann und dessen Liebe zum Meer.

Rezension

Nach einer Reihe autobiografischer Bücher legt der ungemein produktive Erfolgsschriftsteller H.-J. Ortheil nach langen Jahren wieder einen biografischen Roman vor. Im Oktober 1948 kommt der knapp 50-jährige und damals schon weltberühmte Schriftsteller Ernest Hemingway nach Venedig, um in der geliebten Lagunenstadt aus einer tiefen Lebens- und Schreibkrise wieder herauszufinden. In dem jungen Fischer Paolo findet er dort einen engen Freund, der ihn auf seinen Ausflügen in die Lagune begleitet, und er verliebt sich in die 18-jährige Venezianerin Adriana. Die Faszination Venedigs und die enge Liebesbeziehung zu Adriana inspirieren ihn dann tatsächlich zu einem neuen Roman. Das bis ins Jahr 1952 ausgreifende Hemingway-Porträt beleuchtet die erzählten Geschehnisse sehr gekonnt aus wechselnder Perspektive und beeindruckt durch eine kultivierte Erzählweise, farbiges Lokalkolorit und einen starken Schluss. Auch wenn manchmal die Grenze zum literarischen Kitsch bedenklich nahe ist, verdient dieser ebenso unterhaltsame wie informative und berührende Roman eine breite Empfehlung.