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Das Porträt Maria Theresias von Österreich (1717-1780) zeigt eine Matriarchin, die kompromisslos regierte, Kriege führte, die Staatsorganisation, das Justiz- und Bildungswesen reformierte und 16 Kinder zur Welt brachte, die sie klug in viele europäischen Königshäuser verheiratete ("Mutter Europas").

Von den bisher angezeigten Biografien der habsburgischen Monarchin anlässlich ihres 300. Geburtstags ist diese die monumentalste. Während Thomas Lau ("Die Kaiserin") eine gut lesbare, wissenschaftlich fundierte Biografie bietet, wählt Elisabeth Badinter ("Maria Theresia") einen speziellen, historisch-soziologischen Ansatz. Stollberg-Rilinger hingegen "versucht mehrere Perspektiven und Wahrnehmungsweisen nebeneinanderzustellen" und verbindet erzählerische und analytische Elemente. Sie stellt sich "mikroskopisch und makroskopisch" auf den Gegenstand ein. Dezidiert distanziert sie sich vom lange gepflegten "Mythos Maria Theresia", ohne die Ausnahmestellung der Kaiserin anzuzweifeln. Dem historischen Umfeld - faktisch die europäische Geschichte des 18. Jahrhunderts - ist breiter Raum gewidmet. Trotz des Detailreichtums ist die Lektüre fesselnd, nicht zuletzt durch den "Originalton" der bewusst in großem Umfang zitierten Quellen. Umfangreicher Anmerkungsapparat, umfassendes Quellen- und Literaturverzeichnis, zahlreiche Schwarz-Weiß-Abbildungen und Farbtafeln.