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Eigentlich wollte die junge indische Journalistin zusammen mit ihrem Ehemann für eine bessere Welt kämpfen. Doch statt der erwarteten gleichberechtigten Partnerschaft versucht ihr Mann, sie nach der Heirat brutal zu dominieren. Protokoll einer Ehe, die geprägt ist von Unterdrückung und Gewalt.

Die tamilisch-indische Autorin und politische Journalistin Meena Kandasamy, deren 1. Roman "Reis & Asche" von der Niederschlagung eines Arbeiteraufstands in Ostindien handelte, legt hier einen autobiografischen Text über ihre Ehe vor. Der junge, intellektuelle Maoist, in den sie sich an der Uni verliebt und den sie für seine politischen Überzeugungen bewundert, entpuppt sich nach der Heirat als brutaler Tyrann. In ihrem Kampf um Selbstständigkeit kann sie nicht auf Unterstützung von außen zählen, denn zum Frauenbild gehört in Indien immer noch, dass die Frau dem Mann gehorcht. Schließlich kehrt sie in ihr Elternhaus zurück, doch die Scheidung bleibt ein Makel für die ganze Familie. - Kandasamy hat hier eine lange, laute Anklage verfasst, die über ihr persönliches Schicksal hinausgeht. Sie thematisiert auch, dass indische Frauen der Ehe kaum entgehen können, denn nur die Ehe bringt ihnen gesellschaftliche Anerkennung. Ein authentischer Text, nicht ganz ohne Längen, der einen realistischen Einblick in die indische Gesellschaft ermöglicht.