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Die Geschichte von Konrad und Sanna, die nach einem Besuch bei ihrer Großmutter von heftigem Schneetreiben überrascht werden und von den Bewohnern ihrer steirischen Dorfes gesucht werden.

Die Erzählung Adalbert Stifters aus dem Jahr 1845 wurde durch den Weihnachtsfilm des Jahres 2004 von Joseph Vilsmaier einem größeren Publikum bekannt. Dort wurde erwartungsgemäß einiges hinzugedichtet, um die Dramaturgie zu erhöhen. Auch die nachfolgende Hörspielfassung für Kinder (vgl. IN 6/05) orientierte sich am Film. Schön, dass nun der Originaltext Stifters, der mehr die grandiosen Landschafts- und Stimmungsbilder betont, in dieser gelungenen Lesung von Karl Menrad vorliegt (vgl. auch "Brigitta", IN 23/05). Dazu braucht es keine Rahmenhandlung und keine Trennung der Eltern, es reicht die Naturgewalt, die die beiden Kinder Konrad und Sanna auf dem Weg über die Berge ins Elternhaus am Weihnachtsabend in Gefahr bringt. Anrührend und brav trotzen sie dieser Gefahr, werden schließlich - nach einer ungewissen Nacht in einer Gletscherspalte - von den suchenden Eltern und Dorfgemeinschaften aufgelesen und sind "von Stund an" ein Teil der Dorfgemeinschaft, aus der sie bislang ausgeschlossen waren. Ein wohltuendes Stück Literatur, nun auf neuem Weg wieder in Erinnerung gerufen.