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Im letzten Kriegssommer soll eine kleine Einheit, die sich in einer Waldfestung verschanzt hat, eine Eisenbahnlinie bewachen. Doch dem jungen Soldaten Walter Proska aus dem masurischen Lyck und seinen Kameraden erscheinen die Befehle ihres Unteroffiziers zunehmend menschenverachtend und sinnlos.

Die Entdeckung eines abgeschlossenen, aber nie veröffentlichten Romans im Nachlass des 2014 verstorbenen Siegfried Lenz wurde in den Medien zu Recht als literarische "Sensation" gefeiert. Dem Verlag erschien der 1951 geschriebene Antikriegsroman mit seiner Überläufer-Thematik politisch zu heikel, um 1952 zur Hoch-Zeit des Kalten Krieges veröffentlicht zu werden. Zentralfigur des Romans ist Walter Proska, ein 35-jähriger erfahrener Frontsoldat, den es im Herbst 1944 an der Ostfront zu einem verlorenen und verrohten Haufen Soldaten verschlägt, die sich gegen eine Übermacht von Partisanen zu behaupten versuchen. Die Erfahrung der Sinnlosigkeit der Gewalt und die Liebe zu einer Partisanin lassen ihn zum Gegner überlaufen und auf Seiten der Roten Armee gegen die Deutschen kämpfen.

Auch wenn Lenz hier gelegentlich noch in Klischees stecken bleibt und zu expressionistischem Überschwang neigt, beeindruckt der Roman doch mit einer stimmigen und spannenden Erzählweise, origineller Figurenzeichnung und einer prägnanten, farbigen Sprache. Für die vielen Freunde des Autors ein Muss! Entsprechend breite Empfehlung.