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Der Todestag des russischen Dichters Joseph Brodsky jährt sich 2006 zum 10. Mal - Anlass genug für eine repräsentative Auswahl aus den Gedichten des Literaturnobelpreisträgers von 1987.

Der Todestag des russischen Dichters Joseph Brodsky jährt sich 2006 zum 10. Mal - Anlass genug für eine repräsentative Auswahl aus den Gedichten des Literaturnobelpreisträgers von 1987, dessen Lyrik und Essayistik in zahlreichen deutschen Ausgaben vorliegt (hier zuletzt "Weihnachtsgedichte": BA 12/04). Der Band bietet in chronologischer Anordnung die bislang umfangreichste Auswahl von Gedichten in deutscher Sprache und zeigt, nicht zuletzt dank der erstmals ins Deutsche übersetzten Gedichte, die vielen Facetten im poetischen Werk dieses so unbequemen wie außerordentlichen Dichters, der auf ganz eigene Weise "am Teppich der Weltkultur wob" (so der Herausgeber Ralph Dutli) und dessen biografische Eckpunkte (Verbannung, Ausweisung, Exil in den USA) sich ebenso in seiner Lyrik spiegeln wie antike Sujets, Folien der russischen Moderne und immer wieder existenzielle Kategorien: Unterwegssein, Unbehaustheit, Leiden, Tod. Der sorgfältig edierte, mit einem aufschlussreichen, Leben und Werk verknüpfenden Nachwort versehene, schlicht und schön gestaltete Band ist bereits kleinen Beständen nachdrücklich empfohlen.