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Kühle Ironie und herbe Strenge kennzeichnen die Gedichte der Lyrikerin, die mit virtuosem Sprachwitz die Welt erkundet.

Konsequent verfolgt U. Krechel, deren erste Gedichte der Neuen Sensibilität der 70er-Jahre verschrieben waren, das Ziel, bei der Erkundung der Welt mit virtuosem Sprachwitz und Wortspielereien einen neuen Ausdruck zu finden. Ihre vieldeutigen, nicht immer leicht zu entschlüsselnden Texte haben etwas Atemloses. Es sind reimlose, sich jagende Satzsequenzen, in denen sie Vertrautes durch Alliterationen und Assonanzen gleichsam gegen den Strich bürstet, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Im Titelgedicht ist es die Luft, die entgleitende, nicht zu greifende, von der sie sich zu neuer Erfahrung inspirieren lässt: Luft, die im Nachtdunkel verfliegt, "vogelhaft, verräterisch leicht". U. Krechels Kreativität im Spiel mit Worten führt zu ungewöhnlichen sprachlichen Neubildungen. Scharfzüngig setzt sie sich mit Misslichkeiten der Gegenwart auseinander in Gedichten, deren kühle Ironie und herbe Strenge zum Mitdenken zwingen (s. BA 1/96, 9/93). Für entsprechend motivierbare Leser in größeren Bibliotheken.