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Nicht einmal das Geburtsdatum von Cäcilia, der Oma des Autors, in Österreich war bekannt, nur, dass es 1913 war. Sie ging aber "spürbar durch sein Leben". Anders deren (vielleicht?) Bruder Sepp, den Duda erst in den Notizen nach ihrem Tod entdeckte. Ein Mensch mit Makel - und damit ausgestoßen.

In Hönigsberg in Österreich funktioniert die Welt 1913 gesellschaftlich streng reglementiert, "normal und üblich" sind genau definiert. So wurde Cäcilia, die Oma des Autors Christian Duda mit 12 (1925) vom Vater an einen reicheren Bauern verkauft. In diese Familie der kleinen Cäcilia wurde auch Sepp hineingeboren. Ob er ein Bruder oder ein Cousin ist, bleibt geheim. Was nicht "üblich" war, wurde verschwiegen, dort im "Nirgendwo in der Steiermark" und überall in der ländlichen Welt. Sepp hatte alle Anzeichen einer Inzest-Beziehung, eine Tante zog ihn auf, selbst als Engelmacherin bekannt. Christian Duda erzählt von der primitiven, dörflichen Welt und den strengen Sitten, in die sich Cäcilia, aber umso mehr Sepp hineinfinden müssen. Wie der kranke Sepp behandelt wird, wie er aber auch selbst handelt, erzählt der Autor in knappen, pfeilspitzen Sätzen. Er bettet Gefühle und Gegengefühle in rudimentäre Handlungen ein und trifft das Herz. Biografie zur Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im ländlichen Raum, Gesellschaftsstudie, Außenseiter sein - für alle ab 16 Jahren.