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Mitten in der Nacht wird ein Fußgänger überfahren. Wer ist schuld? Die Studentin, die ausnahmsweise ein Glas zu viel getrunken hat? Der Künstler Bogner mit seinen fragwürdigen Kunstexperimenten? Das Opfer selbst - ein Kunstkritiker, der anderen gerne das Leben zur Hölle gemacht hat?

Mitten in der Nacht wird ein Fußgänger überfahren. Wer ist schuld? Ist es die Studentin, die ein bisschen zu viel getrunken hat, trotzdem Auto fährt und alles vertuschen möchte? Ist es der Künstler Andreas Bogner mit seinen fragwürdigen Kunstexperimenten, dessen gekränkte Psyche und sein übersteigerter Wunsch nach Anerkennung sich in den Sitzungen beim Therapeuten offenbaren? Ist es das Opfer selbst, der Gernegroß-Kunstkritiker Niederer, der Bogner öffentlich gedemütigt hat und den dieser daher aus Hass erschrecken wollte? Erst nach und nach wird klar, was in jener Nacht geschehen ist, mit jeder neuen, kunstvollen Wendung verbinden sich die Handlungsfäden und die Schuldfrage erscheint in neuem Licht. - Platzgumer, der schon in seinen früheren Romanen ("Am Rand"; "Drei Sekunden jetzt") extreme menschliche Situationen thematisiert hat, wirft hier atmosphärisch dicht und mit geschicktem Spannungsaufbau Fragen nach Schuld, Verantwortung, Kränkungen auf, ohne den Umgang seiner Protagonisten mit diesen Fragen moralisch zu bewerten.