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Der 1985 aus der damaligen DDR nach Westdeutschland übergesiedelte Autor (hier zuletzt "Die Kunde von den Bäumen") ist eine der profilierten Außenseitergestalten der deutschen Literatur. Und er ist zugleich einer der Opfer der deutschen Teilung. Wie tief die Identitätskrise bei Hilbig ging, zeigt dieser (offenkundig) stark autobiographische Roman mit einer teilweise fast bedrängenden Deutlichkeit und Drastik. C., das alter ego des Autors, tourt auf Lesungsreise durch den Westen, der ihm innerlich fremd bleibt, scheitert in einer Liebesbeziehung zu einer Westdeutschen kläglich und kommt vom Osten nicht los. Doch auch der Osten, in den er vor allem in seinen Erinnerungen immer wieder zurückkehrt, stößt ihn ab, und so werden Bahnhöfe zu Fixpunkten der Identität eines Unbehausten und der Alkohol zum Schutzwall gegen die aus der Selbstentfremdung aufquellenden Ängste. Trotz manchem Leerlauf und Mängeln in der künstlerischen Durcharbeitung beeindruckt Hilbigs Bericht einer Selbstzerstörung durch seine Eindringlichkeit und Sprachmächtigkeit. Breit empfohlen.