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Neun Tage sind es noch, dann wird ein Erdbeben Tibet erschüttern und in und um Kathmandu tausende Opfer fordern. Drei gestrandete Jugendliche in einem Heim für Obdachlose erzählen von ihren Hoffnungen und Ängsten und ahnen angesichts latenter Ausbeutung und Gewalt nichts von der Naturkatastrophe.

Neun Tage sind es noch, dann wird im April 2015 ein verheerendes Erdbeben Tibet erschüttern und in und um Kathmandu tausende Tote und Verletzte fordern. Der 15-jährige Achanda, die 14-jährige Shakti und der 10-jährige Tarun, alle 3 in einem Kinderheim für Obdachlose untergebracht, ahnen nichts von der Katastrophe. Kleine Gesten der emotionalen Zuneigung werden für die Heranwachsenden zu Glücksmomenten, während sie trotz latenter Gewalt durch Erwachsene auf eine bessere Zukunft hoffen. Lebert lässt die 3 Protagonisten abwechselnd zu Wort kommen und sie in ihrer eigenen Sprache von ihren mal hoffnungsvollen, mal bedrohlichen Erlebnissen berichten - Kinder, die als Arbeitssklaven gehalten werden und sexuelle Übergriffe erdulden müssen. Der novellenartige Roman, der - in augenfreundlichem Druck - angesichts der Unberechenbarkeit von Naturgewalten das Leben schutz- und rechtloser Kinder thematisiert, ist ein aufrüttelndes Zeugnis wider Gewalt und Ausbeutung. Keine leichte, aufmunternde Kost, aber nötig und für Bibliotheken ab mittlerer Größe eine Anschaffung wert (vgl. zuletzt "Mitternachtsweg").