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Tabor Süden will eigentlich endgültig aussteigen aus seinem Job als privater Vermissten-Fahnder und München verlassen, als ihm ein neuer Fall angetragen wird: Er soll nach einem verschwundenen Schriftsteller suchen, der mit seinen Krimis vor Jahren ein bekannter Bestseller-Autor war. Südens 21. Fall.

Eigentlich schien die Krimi-Reihe um den schweigsamen Münchner Vermissten-Fahnder Tabor Süden mit seinem letzten Fall, der für einen Kollegen aus seiner Detektei tödlich endete, abgeschlossen. Vier Jahre später überrascht Friedrich Ani mit einem weiteren Vermissten-Fall für Tabor Süden: der Suche nach einem verschwundenen Schriftsteller, der mit seinen Krimis vor Jahren ein Bestsellerautor war. Süden spürt schon bald, dass der Vermisste ein melancholischer Einzelgänger und vereinsamter Trinker ist wie er selber. Dank seiner geduldigen Frage-Technik spürt er den lebensmüden und gesundheitlich ruinierten Ex-Schriftsteller auf und wird, nach einem gemeinsamen Besäufnis, Zeuge seines Todes. Der bedrückende und doch auch beeindruckende Roman ist genau genommen gar kein Krimi, sondern eine düstere Doppelgänger-Geschichte und ein Lamento auf die Verlorenheit des Menschen im Leben, aber zugleich auch eine Hommage an den heute fast vergessenen amerikanischen Krimiautor Cornell Woolrich. Keine leichte, aber eine lohnende Lektüre, vorrangig für die Fans des Autors ab Mittelstadtbibliotheken.