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Die DDR in den späten 1970ern: nach einer freudlosen, traumatisierten Kindheit kommt die junge April mit dem Erwachsenwerden nicht zurecht. Antriebs- und orientierungslos lebt sie in den Tag und sehnt sich doch nach Glück und Normalität. Unabh. Forts. von "Das Mädchen".

In "Das Mädchen" (Shortlist zum Deutschen Buchpreis) erzählte Klüssendorf von einer freudlosen, traumatisierten Kindheit in der DDR der 1970er-Jahre. Jetzt ist April, wie sie sich mittlerweile nennt, 18, lebt zur Untermiete und hat einen Aushilfsjob. Doch sie kommt mit dem Erwachsenwerden nicht zurecht, ist orientierungs- und antriebslos. Nach einem Selbstmordversuch und einem Aufenthalt in der Psychiatrie ist sie als Verrückte abgestempelt, was der unangepassten jungen Frau jedoch zugleich einen gewissen Freiraum verschafft. Sie beginnt, schüchtern zunächst, in Künstler- und Intellektuellenkreisen zu verkehren, heiratet einen Mann, der sie ständig belehrt und bekommt einen Sohn, zu dem sie, die als Kind nie echte Geborgenheit erfahren hat, nun selbst keine wirkliche Beziehung aufbauen kann.

Klüssendorf schreibt in nüchtern-distanzierter, lakonisch-spröder Prosa, was dieses Porträt einer jungen Frau, die sich verzweifelt nach Glück und Normalität sehnt und sich dabei lange selbst im Weg steht, umso eindrücklicher macht. Sehr empfohlen und auch unabhängig vom Vorgängerband lesbar.