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Leo Gazzarra, junger Gelegenheitsjournalist, treibt durch das Rom der 1970er-Jahre, richtungslos zusammen mit der Jeunesse dorée, den Filmleuten, Journalisten, schicken und trinkenden Intellektuellen, Dolce Vita, Existenzialismus und sehr viel Tristesse ...

Calligarich (Jahrgang 1947; vgl. "Das Leben ist herrlich") veröffentlichte seinen Roman 1973. Daher das authentische Lebensgefühl im "intellektuellen" Rom der 1970er-Jahre: Der junge Leo Gazzarra, ein Gelegenheitsjournalist, lässt sich eher richtungslos ein Jahr lang durch Rom treiben. "Meine seriöse Phase währte nicht lange" (S. 13 ). Also flaniert er mit den anderen ziellos existenziell gestimmten Journalisten, Filmleuten, der Jeunesse dorée, den schicken Säufern und Intellektuellen durch Bars, Cafés, Wohnungen, Villen, Plätze, liest wichtige Bücher und Gedichte und verliebt sich aussichtslos komplex. "... alles andere kam, wie so was eben kommt, von allein" (S. 9) nach dem Suizid eines Freundes (vgl. Dolce Vita) "von morgens bis abends blau" (S. 164) ... Lebensekel, Tristesse, grenzenloses Selbstmitleid, Ironie. Und dann werden "die Segel gesetzt", sehr oft. - Sehr zeitgeistig für die 1970er-Jahre - und heute? Revival? Interessant für Achtundsechziger und junge Erwachsene heute. Gute Übersetzung von K. Krieger.