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Mit dem Bau der Eisenbahn beginnt um 1900 der Niedergang der Glasbläser-Fabriken im Bayerischen Wald. Der Mehrgenerationenroman erzählt vor diesem Hintergrund von Maria und ihren weitverzweigten Nachkommen, ihrem Schicksal während des 20. Jahrhunderts bis in die aktuelle Gegenwart.

 

Rezension

C. Nußbaumeders Dramen werden oft aufgeführt, sein 1. Roman fußt auf seinem Stück "Eisenstein" aus dem Jahr 2010. Er führt uns in den Bayerischen Wald in die Zeit um 1900. Mit dem Bau der Eisenbahn beginnt zugleich der Niedergang der Glasbläser-Fabriken. Hier setzt der opulente (zeit-)geschichtliche Roman ein und stellt zunächst Maria vor, eine selbstbewusste Frau, die dem harten Leben und den Folgen einer Vergewaltigung durch Auswanderung nach Amerika zu entkommen hofft. Ihr Schicksal und das ihrer Nachkommen wirkt weit bis in die Gegenwart hinein. Aus der Glasbläser-Dynastie ist schließlich ein moderner Immobilien-Konzern geworden. Nußbaumeder erzählt nah an seinen Figuren, von menschlichen Verwicklungen und Missverständnissen; fakten- und kenntnisreich, aber auch von historischen Ereignissen und ihrem Einfluss auf die Familie. Sieben Zeitblöcke werfen detaillierte Blicke in die Familiengeschichte, die Jahrzehnte dazwischen werden ausgespart oder zusammenfassend nacherzählt. Im letzten, gegenwartsbezogenen Drittel ein wenig überfrachtet, wird der Roman nicht nur in Bayern zur Anschaffung empfohlen.