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Nach einer Fehlgeburt beschließt die Halbitalienerin Luna, ihr Leben neu zu sortieren. Sie will endlich den italienischen Zweig ihrer Verwandtschaft kennenlernen und reist nach Sizilien. 70 Jahre zuvor: Die Geigenbauerin Anna Battisti entzieht sich durch Flucht einer erzwungenen Ehe ...

In München fühlt sich Luna im falschen Leben. Die Mutter gibt ihr eine Geige in die Hand. Die hat ihre eigene Mutter, Anna Battisti, einst gefertigt. Luna reist nach Cremona und findet die Werkstatt ihres Urgroßvaters wieder. Ein zweiter Erzählstrang führt ins Italien des zweiten Weltkriegs. Damals geschah viel Leid in der Familie Battisti. Anna, die begnadete Geigenbauerin, darf nach dem Tod des Vaters die Werkstatt nicht weiterführen. Sie soll zwangsverheiratet werden. Deshalb flüchtet sie nach Sizilien. Dorthin folgt ihr das Elend. Sie bekommt drei Söhne, ihr Ehemann erschießt sich, man sperrt sie unschuldig ein. Jahrzehnte später deckt Luna das alles auf und steht, nach 27 Jahren, auf einmal ihrem verschollenen Vater gegenüber. - S. Gerstenberger (vgl. "Gelateria Paradiso") schenkt ihren Leser*innen nichts. Es gibt kaum ein Übel - Betrug, Mord, Fehlgeburt, Kriegsverbrechen, Vergewaltigung, Erpressung etc. - das nicht vorkommt. Auch Luna, die Hauptfigur, bleibt über Hunderte von Seiten hinweg wenig sympathisch. Nur gegen Ende wendet sich das Blatt und sie zeigt edle Züge. Geschmackssache!