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Sommer 1990, in einem Dorf im Osten Deutschlands: die 17-jährige Einzelgängerin Maria erlebt die leidenschaftliche Kraft der Liebe - mit einem Mann, der im Dorf als Sonderling gilt und ihr Vater sein könnte.

Sommer 1990, in einem Dorf im Osten Deutschlands: Maria, fast 17-jährig, lebt mit ihrem Freund, der sich auf ein Kunststudium vorbereitet, auf dem Bauernhof seiner Familie. Sie ist Einzelgängerin, beobachtet mehr, als am Leben teilzunehmen. Sie liest viel. Auf dem Nachbarhof lebt der 40-jährige Henner, der im Dorf als Sonderling gilt. Mit ihm erlebt sie in diesem Sommer eine leidenschaftliche Liebe, die ein gut gehütetes Geheimnis bleibt. Sie tritt mit brutaler Kraft in ihr Leben, erfasst sie total, macht sie verletzlich und lässt sie die Zukunft mit ihm planen. Die Autorin (geboren 1975, Kultur- und Medienwissenschaftlerin) ist selbst auf dem Dorf aufgewachsen. Sie erzählt aus der Perspektive Marias - sinnlich mit religiösen Motiven - in einem Ton, der die Katastrophe erahnen lässt. Die dargestellte Welt wirkt zunächst einfach und klein, Zeitgeschichtliches durchdringt die Handlung sparsam. Durch Marias Lektüre von Dostojewskis "Brüder Karamasow", die hier parallel erfolgt, erfährt die Geschichte eine besondere Spiegelung. Ein überzeugender, empfehlenswerter Debütroman mit novellistischen Zügen.