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In ihrer Erzählung "Das Schilfrohr" (1965) erzählt die DDR-Autorin Anna Seghers von menschlicher Größe, von der "Kraft der Schwachen" im 3. Reich. Darauf folgen zwei Auszüge aus ihren Hauptwerken, dem KZ-Roman "Das siebte Kreuz" und dem Emigrationsroman "Transit". In einem Rundfunkinterview von 1973 und in dem Vortrag "Über die Aufgaben des Schriftstellers in unserer Zeit" (Schriftstellerkonferenz 1966) betont sie die gesellschaftsverändernde Kraft der Kunst, fordert Realismus und sozialistische Parteilichkeit. Trotz weitgehender Loyalität zur Staatsführung um Ulbricht kritisiert sie dennoch unüberhörbar Schwächen formalisierter DDR-Literatur. - Die Autorin trägt ihre Texte in theatralischem, heute fast manieristisch wirkendem Tonfall selbst vor. Die authentischen Tondokumente erleichtern das Verständnis literarischer und gesellschaftlicher Entwicklungen in Deutschland: empfohlen für kultur- und literaturhistorisch Interessierte, für Studierende und Wissenschaftler sowie für den Deutschunterricht (Sek. II).