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Miquel soll die Textilfabrik übernehmen, die sich seit ewiger Zeit in Familienbesitz befindet. Doch gemeinsam mit seinem Freund geht er nach Barcelona, um Literatur zu studieren und sich der antifranquistischen Untergrundbewegung anzuschließen. Aber irgendwann muss er zu seinen Wurzeln zurück ...

Der etwas unstete Miquel Gensana, 1947 geboren, entstammt einer Textilfabrikantenfamilie aus der Nähe von Barcelona. Aber statt in das Geschäft einzutreten, schließt er sich in den 1960er-Jahren dem franquistischen Widerstand an. Nach dem Tod des Diktators muss er sich neu zurechtfinden, wird Kulturjournalist und geht zwei Beziehungen zu Frauen ein, die beide scheitern. Als sein ehemaliger politischer Weggefährte Bolós plötzlich stirbt, erzählt er seiner Kollegin Júlia bei einem langen Abendessen aus seinem Leben, in dem sein Onkel Maurici, ein feingeistiger Homosexueller, der indirekt das Schicksal der Familie lenkte, für ihn eine Schlüsselfigur darstellt. Der Autor (zuletzt "Das Schweigen des Sammlers") erzählt in opulenter Sprache und sehr kunstvoll eine Geschichte um Familienverflechtungen, Verrat, Liebe und Unwahrheiten, verknüpft mit der spanischen Geschichte der letzten Jahrzehnte. Die komplexe Handlung, die Fülle an Charakteren und die vielen Anspielungen auf Literatur und Musik erfordern Konzentration, aber wer sich darauf einlässt, wird ein außergewöhnliches Leseerlebnis haben.