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Ein engagierte Anklage gegen die unkontrollierte Nutzung und Verwertung von Heilpflanzen aus Ländern der Dritten Welt durch große Pharma- und Kosmetikkonzerne.

Die Autoren, beide in der Umwelt- und Entwicklungspolitik aktiv, schlagen ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Ausbeutung von Menschen und Ländern auf. Statt wie früher auf Bodenschätze und Sklaven entwickeln die modernen Kolonialherren Appetit auf ganz andere Schätze: das Wissen um die heilsame Wirkung von Heilpflanzen aus Ländern der 3. Welt und deren Aneignung, Nutzung und kommerzielle Verwertung durch Pharma- und Kosmetikkonzerne. Die Autoren belegen diese "Biopiraterie" anhand ausgewählter Beispiele und versuchen, die komplizierte juristische Debatte um die Nutzungs- und Verwertungsrechte des "grünen Goldes" zu entflechten. So steht den Herkunftsstaaten seit der Rio-Umweltkonferenz von 1992 zwar offiziell das Recht zur Mitentscheidung bei der Nutzung und zum Vorteilsausgleich zu, doch die Multis haben sich über das Patentrecht alle Verwertungsrechte an diesen Ressourcen gesichert. Die Autoren stehen eindeutig auf der Seite der indigenen Völker und plädieren für eine Art Reisepass für genetische Ressourcen, der den Konflikt zwischen Nutzungsrecht und Patentrecht entschärfen würde. (2)