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Istanbul im Mai 1977: Die Aktivistin Zuhal rettet den 18-jährigen Eiche aus dem Kugelhagel auf dem Taksim-Platz. Eine Liebe beginnt und beeinflusst die politische Sozialisation des jungen Türken.

In der 2. Hälfte der 1970er-Jahre befand sich die Türkei in einem bürgerkriegsähnlichen Zustand. Der Roman des seit 1988 im norwegischen Exil lebenden türkischen Autors beginnt mit einem Bericht über die weltweit beachteten blutigen Ereignisse des 1. Mai 1977 auf dem Istanbuler Taksim-Platz, als bei einer Gewerkschaftskundgebung viele Menschen erschossen, verletzt und verhaftet wurden. Der 18-jährige Schüler Eiche wird von der wenig älteren Aktivistin Zuhal aus dem Kugelhagel gerettet. Er verliebt sich in sie, verliert sie vorübergehend aus den Augen und trifft sie später in der Studentenbewegung wieder. Auf dem Weg zunehmender Radikalisierung kann er ihr jedoch nicht folgen. Der ungemein spannende und gut lesbare Roman schildert die Befreiungswünsche und Ideale der türkischen Jugend jener Jahre, vor allem der mutigen jungen Frauen. Er ist zeithistorisch interessant, weil er den politischen Aufbruch verdeutlicht, gleichzeitig die ideologischen Konflikte zwischen den konkurrierenden Linksgruppierungen zeigt sowie die Härte der Staatsmacht. Nachdrücklich empfohlen.