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Michael Degen begegnet in Vaduz 1983 dem "Theatergott" und oscarnominierten Filmstar Oskar Werner. Dieser erzählt aus seinem Leben: geboren in ärmlichen Verhältnissen in Wien, gegen die Nazis opponiert, desertiert, knapp dem Tod entkommen, dann der Absturz vom gefeierten Weltstar zum Alkoholiker ...

Auch in seinem 4. Roman (nach "Familienbande") folgt der bekannte Schauspieler wieder biografischen Spuren. Bei einem Gastspiel in Vaduz 1983 begegnet Degen dem legendären Schauspieler-Kollegen Oskar Werner, der ihm in einem langen, alkoholgeschwängerten nächtlichen Gespräch seine Lebensgeschichte erzählt und sein Scheitern als Schauspieler wie als Mensch eingesteht. Oskar Werner hat da eine lange und erstaunliche Karriere hinter sich: Vom Wiener Gassenjungen zum Burgtheater-Schauspieler und von da zum international gefragten Bühnenkünstler und Filmstar. Doch mit dem beruflichen Erfolg wuchsen die Selbstzweifel, die er immer öfter in Alkohol zu ertränken versuchte. Aber auch für Michael Degen eröffnet diese Nacht einen Blick in die Abgründe der eigenen beruflichen Existenz.

Dieser ungewöhnliche "Roman einer wahren Begegnung" ist trotz vieler (zu vieler?) Theater-Anekdoten eindrucksvoll erzählt und auch als literarische Studie über das schwierige Wechselverhältnis von Beruf und privater Identität eine lohnende Lektüre. Empfehlenswert ab Mittelstadtbibliotheken.