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Miss Amelia verkauft in ihrem Café, dem einzigen Vergnügungsort im ganzen Dorf, ihren selbstgebrannten Schnaps und lebt mit ihrem Vetter Lymon zusammen, der gar nicht ihr Vetter ist. Doch dann kehrt ihr ehemaliger Mann in den Ort zurück ...

Rezension Die resolute und unabhängige Miss Amelia verkauft in ihrem Café, dem einzigen Vergnügungsort im ganzen Dorf, ihren selbst gebrannten Schnaps und lebt mit ihrem Vetter Lymon zusammen, der gar nicht ihr Vetter ist. Dieser bucklige, hässliche Kerl bringt Freude in ihr Dasein, bringt das Café in Schwung und wird von ihr liebevoll in seinen Leiden gepflegt, auch wenn er ein Großmaul ist und recht schwierig dazu. Doch dann kehrt ihr ehemaliger Mann aus dem Gefängnis in das Dorf zurück und mit ihm nimmt ein Unheil seinen Lauf, das Miss Amelias kurzes Glück zerstört ... - Die amerikanische Autorin (1917-1967) kreist auch in diesem Roman um Einsamkeit und Außenseitertum. Sie beschreibt ihre geplagten Figuren liebevoll und drastisch zugleich. Als Hörer wird man in einen Sog des Verderbens gezogen und steht fassungslos vor dem Unglück. Elke Heidenreich liest auch diesen Text ihrer "Lieblingsautorin" (vgl. "Das Herz ist ein einsamer Jäger", MI 8/04) mit der ihr eigenen Wärme und zugleich Distanz, die immer das Verständnis für die Unbilden des Schicksals durchscheinen lassen.