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Als der Lehrer Albert die Diagnose ALS erhält, fährt er in die Ferienhütte der Familie an einem einsamen Waldsee, um Bilanz zu ziehen und sich für oder gegen den sofortigen Suizid zu entscheiden. Während er astrophysikalischen Überlegungen nachgeht, erscheint ein Fremder. Vielleicht der Tod?

Rezension

Nach "Ein treuer Freund" publiziert der angesehene Autor und Philosophielehrer die philosophische Auseinandersetzung des Lehrers Albert (56) mit sich selbst und dem Sinn des Lebens. Er hat gerade von seiner Hausärztin und ehemaligen Geliebten erfahren, dass er unheilbar an ALS erkrankt ist. Seine Frau Eirin (Süßwasserbiologin) ist auf einem Kongress in Melbourne. Er fährt allein in ihre Ferienhütte an einem einsamen Waldsee, um sich für oder gegen einen Suizid zu entscheiden. Denn er will selbst über sein Schicksal bestimmen und in Würde sterben. Während er seine Lebensfehler ins Hüttenbuch (d.i. Familienchronik) einträgt, astrophysikalischen Überlegungen nachgeht und sich darauf vorbereitet, sich nachts im See zu ertränken, erscheint plötzlich ein Fremder, den er zunächst für ein Trugbild hält. Durch ihn findet er zur Versöhnung mit sich selbst und erkennt, dass er ein Vertreter der Menschheit mit familiären Aufgaben ist. Dann zeigt sich, dass Eirin ihm aus Sorge den Fremden geschickt hat und dass sie ihn liebt und zu ihm hält. Tiefgehende Selbstergründung ohne Klischees. Gern empfohlen.