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Ich-Erzähler Claude ist noch keine 14, als seine Familie zerbricht. Die Eltern (eine Ethnologin, ein Posaunenlehrer) wenden sich neuen Partnern zu. Claude bleibt in der elterlichen Wohnung in Wien zurück. Er lernt das Mädchen Minako kennen. Der Versuch, eigenes Glück aufzubauen, endet tragisch.

Der deutsch-österreichische Kabarettist Stermann (vgl. zuletzt "Stoß im Himmel") legt hier eine verstörend traurige Geschichte vom Erwachsenwerden vor: viele der Figuren sind mit großer Wärme gezeichnet, aber die Grundfarben des Romans sind düster. Ich-Erzähler Claude ist noch keine 14, als seine Familie zerbricht. Die Eltern (eine Ethnologin, ein Posaunenlehrer) sind mit neuen Partnern beschäftigt, Claude fällt durch die Raster hastiger Planung. Er bleibt in der elterlichen Wohnung in Wien zurück. Eine grantige Oma wohnt um die Ecke, der Taxifahrer Dirko wird zum Elternersatz. Als Claude die junge Minako kennenlernt, sieht es für kurze Zeit so aus, als könne ein eigenes Glück die Anwort auf alle Kränkungen geben, die der Junge erfahren hat. Stermann erzählt sachlich und klar. Der Roman lebt vom Gegensatz einer pragmatisch herzlosen Erwachsenenwelt und der stillen Menschlichkeit einzelner Charaktere. Claude lernt, dass man letztlich immer alleine ist. Eine gesellschaftskritische Geschichte, die exakt schildert, wie die Dinge falsch laufen können. Breit einsetzbar, sehr gern empfohlen.